Vorbericht Kreisjugendfeuerwehrtag 2008
Dewezet (16.02.2008) - Vor allem die Jüngeren reizt der Feuerwehrdienst
Auf dem Vormarsch: Die „Kinder-Feuerwehren“
Sie sind ein wertvoller Part innerhalb der Feuerwehren, weil sie Land auf, Land ab verlässlich den Nachwuchs in den Ortswehren sicherstellen: die Jugendfeuerwehren im Landkreis Hameln-Pyrmont. 76 gibt es davon mit rund 1110 Mitgliedern. Heute, beim so genannten Kreisjugendfeuerwehrtag ab 14.30 Uhr in der Stadthalle Hessisch Oldendorf, ziehen sie Bilanz über die Aktivitäten des vergangenen Jahres.
Freiwillige kommen meist aus Jugendwehren
Nachwuchs für die aktiven Abteilungen zu bekommen, wird für die 116 Ortsfeuerwehren immer schwieriger. Die Gründe sind vielschichtig: Bequemlichkeit, Belastungen durch Beruf und Familie, andere Interessen oder bereits eingegangene Verpflichtungen. Wenn sich heutzutage Freiwillige für den Dienst in der Feuerwehr melden, kommen sie fast immer aus den Jugendwehren. Bei über 80 Prozent der Nachwuchs-Brandschützer ist das der Fall. Nur selten finden sich Bürger, die sich außerhalb dieses dynamischen Prozesses zu diesem Ehrenamt melden. „Daher sind uns unsere Jugendwehren für die Nachwuchsförderung sehr wichtig. Aber hier wird auch ein wertvoller Teil Jugendarbeit in den Ortschaften geleistet“, erklärt Kreisbrandmeister Frank Wöbbecke. „Wir sind uns dieser Verantwortung bewusst und wollen mit einem vielfältigen Angebot in den Jugendwehren die jungen Leute für die Arbeit in der Feuerwehr begeistern und versuchen, sie zu halten“, betont Kreisjugendfeuerwehrwart Christian Beermann.
Dazu bieten die Jugendwehren ein Angebot, in dem die Feuerwehrausbildung zwar Bestandteil ist, aber keinesfalls im Mittelpunkt steht. Spiel, Spaß und Sport heißen die Themenbereiche, die der Jugendfeuerwehrdienst heute zu bieten hat. So werden im Jahresablauf Sportturniere durchgeführt, man fährt gemeinsam zum Schwimmen, Schlittschuhlaufen oder ins Kino. Zeltlager gehören fast immer zum Jahresprogramm, aber auch Bastelabende, Ausflüge und vieles mehr. „Selbstverständlich wird auch Feuerwehrwissen vermittelt. Wir führen zum Beispiel regelmäßig Wettbewerbe durch, in denen die Jungen und Mädchen ihr Wissen und Können auf diesem Gebiet mit anderen messen können“, erklärt Kreisjugendwart Christian Beermann.
Um die Mädchen und Jungen fachgerecht betreuen zu können, braucht die Feuerwehr die richtigen Leute. „Für die Jugendwarte und Betreuer bedeutet das ein großes Maß an Verantwortung. Sie müssen über das nötige Feuerwehrwissen verfügen, es vermitteln können, mit Kindern umgehen können und somit über gewisse pädagogische Eigenschaften verfügen“, sagt Kreisbrandmeister Wöbbecke. Zudem gelte es, eine Menge Zeit zu investieren, denn für die Vor- und Nachbereitung der Dienste und für die Ausbildung wurden allein 2007 über 17000 Stunden aufgebracht.
Generell haben die Jugendwehren keine Nachwuchssorgen. „Etwa ein Drittel der Gruppen würden sich über mehr Jugendliche in ihren Reihen freuen. Es gibt aber auch welche, die mit 20 und mehr Jugendlichen sehr gut ausgelastet sind“, erklärt Christian Beermann. „Ein großes Problem ist allerdings, dass wir Kinder erst ab zehn Jahren in die Jugendwehren aufnehmen können. Dann sind viele schon in Sportvereinen oder anderen Organisationen gebunden“, so der Kreisjugendwart.
„Lösch-Zwerge“ bieten Spiel und Spaß
Um Abhilfe zu schaffen, gründen deshalb manche Feuerwehren so genannte Schnuppergruppen oder „Kinder-Feuerwehren“. Die Jüngsten verrichten keinen Feuerwehrdienst, sondern sollen durch Spaß und Spiel für den Eintritt in die Jugendfeuerwehr begeistert werden. Recht erfolgreich arbeiten zum Beispiel die „Lösch-Zwerge“ seit November vergangenen Jahres bei der Feuerwehr Oldendorf, bei den Feuerwehren Höfingen und Eimbeckhausen sind die Kleinen ebenfalls schon dabei. Aber auch bei den Kindern gilt nach Aussage von Kreisjugendwart Beermann: „Es muss geeignetes Personal für die Betreuung der Kleinen zur Verfügung stehen und das kann sicher nicht der Jugendwart auch noch leisten.“