Kreisel für den Unfallschwerpunkt Harderode?
Dewezet (25.04.2007) - Kreisel für den Unfallschwerpunkt Harderode?
Kreuzung Harderode: Verkehrskommission sieht Erfolg durch Tempo 70 / „Unfallzahlen beobachten“
Haus Harderode. Eine Kreuzung mit Tücken nennt sie Polizeihauptkommissar Willi Fedorczuk: Das Zusammentreffen der L588 und L425 bei Haus Harderode. In vergangenen Jahren kam es dort häufig zu Unfällen. Nach dem Einrichten einer Tempo-70-Zone sind die Unfallzahlen zurückgegangen. Für den Leiter Einsatz- und Streifendienst beim Polizeikommissariat Bad Münder wäre allerdings ein Kreisel an dieser Stelle die optimalste Lösung.
Die Verkehrsunfallkommission des Landkreises Hameln-Pyrmont hatte es in ihrer jüngsten Sitzung als Erfolg herausgestellt, dass die Einrichtung einer Geschwindigkeitsbeschränkung im dortigen Bereich wohl zu einem Rückgang der Unfallzahlen geführt hatte. So gab es in den Jahren 2004/2005 an der Kreuzung 13 Unfälle mit vier Schwerverletzten und 17 Leichtverletzten. 2006 wurden dort nur noch vier Verkehrsunfälle mit einem Schwer- und sieben Leichtverletzten gezählt. Im Spätsommer des Jahres war die Beschränkung auf Tempo 70 eingerichtet worden. „Und in diesem Jahr haben wir dort noch gar keinen Unfall aufnehmen müssen“, berichtet Willi Fedorczuk.
Unfallursache ist an der Kreuzung hauptsächlich das Missachten der Vorfahrt. Und dies besonders, wenn Autofahrer die L425 von Lauenstein kommend befahren und nach links Richtung Harderode abbiegen wollen. „Dann wird vielfach der vorfahrtberechtigte Verkehr aus Richtung Bisperode übersehen“, berichtet Inspektionssprecher Jörn Schedlitzki. Wer von Lauenstein auf die Kreuzung zufährt, hat laut Willi Fedorczuk das Problem, dass er den Querverkehr zu beiden Seiten auf L588 sehr schlecht einsehen kann. „In Richtung Bisperode kommt hinzu, dass die Straße über 90 Grad abknickt und durch die Bauart der Autos rund 40 bis 50 Meter durch einen Holm verdeckt werden. In diesen toten Winkel kann sich ein ganzer Lastzug verstecken“, so der Polizeihauptkommissar.
Autofahrer aus Richtung Bessinghausen hätten wiederum das Problem, dass ihnen vorfahrtberechtigte Fahrzeuge aus Bisperode direkt entgegenkommen, daher ihre Geschwindigkeit sehr schwer einzuschätzen ist, erklärt Fedorczuk weiter. Außerdem fahre man bei dieser Kreuzung quasi von allen Seiten auf eine Kuppe zu – ein weiteres Manko. Das dortige Verkehrsgeschehen weiter beobachten will die Verkehrskommission. „Wir werden dort im Rahmen unserer Möglichkeiten natürlich die Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung überwachen“, betont der Leiter Einsatz- und Streifendienst. Für Willi Fedorczuk wäre ein Kreisverkehr die eindeutig beste Lösung, insbesondere, wenn die Unfallzahlen wieder steigen würden. „Von der Verkehrsdichte gibt es diese Kreuzung her, dass dort ein Kreisel eingerichtet werden könnte – eine kostenintensiv, aber sehr sichere Lösung.“