Berichte aus der Heimatpresse
Weserberglandnachrichten und Dewezet -
Weserberglandnachrichten (30.03.2007)
Knallhartes Ultimatum für Feuerwehr in Harderode
Der Gemeindebrandmeister dreht für immer den Hahn zu, wenn die Kameraden weder Sollstärke noch Ortsbrandmeister vorweisen!
Die Situation der Freiwilligen Feuerwehr in Harderode wird langsam brenzlig. Es naht das Ultimatum 1. Mai und noch immer hat sie keinen Vorschlag für einen neuen Ortsbrandmeister und Nachfolger des zurückgetretenen Ernst Wepner vorzuweisen! Mit Spannung verfolgt Gemeindebrandmeister Walter Schnüll die Bemühungen der Harderoder Feuerwehrkameraden das ihnen auf den Nägeln brennende Personalproblem in letzter Minute zu lösen. Denn die offen ausgesprochene Drohung bleibt bestehen. Wenn Harderode nicht das Kommandoproblem löst und zudem die Zahl der aktiven Kameraden spürbar aufstockt, sieht sich der Gemeindebrandmeister genötigt die traditionsreiche Ortswehr Harderode aufzulösen. „Die Geräte würden dann mitsamt den Uniformen eingemottet.“ Es wäre ein beispielloser Fall im Landkreis Hameln-Pyrmont, aber durchaus nicht ungewöhnlich für die Tendenz im Freiwilligen Feuerwehrwesen hochmotivierte freiwillige Brandbekämpfer zu finden. Vorbei die Zeiten, da allein schon das Tragen der Feuerwehruniform Ansehen und Anerkennung versprach. Würde Harderode nicht seine personellen Hausaufgaben lösen, käme Schnüll um einen Schlußstrich garnicht herum, denn „schließlich muss ich den Brandschutz sicherstellen“. Dann würde Bisperode mit der Aufgabe zusätzlich betraut. Bisperode hat eine sehr aktive und hoch motivierte Stützpunktfeuerwehr. Noch hat Schnüll aber nicht die Hoffnung aufgegeben. Für den aus gesundheitlichen Gründen abgetretenen bisherigen Ortsbrandmeister Ernst Wepner ist erst einmal dessen Vize Friedel Kramp eingesprungen. Leise Hoffnung schöpft Schnüll aus der Tatsache, dass sich in Harderode offenbar doch noch ein paar Kameraden gefunden haben, die wieder die Reihen der Aktiven verstärken wollen. „Zwischen 15 und 18 Kameraden wollen mitmachen“, sei ihm signalisiert worden. Das könnte vorerst reichen, „wenn dies nicht nur ein Strohfeuer ist“, kommentiert Schnüll den Vorgang. Aber da wäre noch der zu besetzende Ortsbrandmeister-Posten. Eine Wehr ohne intakte und führungsfähige Kommandostruktur ist nicht einsatzfähig! Womit Schnüll wieder beim alten Problem angelangt ist.
Dewezet (31.03.2007)
Drei Ortswehren bereiten Sorgen
Coppenbrügges Gemeindebrandmeister: Wille zur Verantwortung lässt nach
Einen größeren Mitgliederschwund bei den aktiven Brandschützern hat die Gemeindefeuerwehr Coppenbrügge bei 313 Aktiven im Gegensatz zu 316 im Vorjahr nicht zu verzeichnen. Dennoch gibt es drei Ortswehren, die dem Gemeindebrandmeister Walter Schnüll neben der allgemeinen Mitgliederentwicklung Sorgen bereiten.
Bei der Ortsfeuerwehr Harderode war es eine mangelnde Beteiligung am Einsatz- undÜbungsdienst und immer weiter zurückgehende Mitgliederzahlen deutlich unter die Mindestmarke von 23 Aktiven, die Probleme bereiteten. Auch fehlten geeignete Führungskräfte. Schnüll hat daher eine Frist bis Ende April gesetzt, in der die Ortswehr sich neu zusammenfinden muss. "Ich bin aber zuversichtlich, dass das klappt. Inzwischen haben sich wohl 18 Aktive, teilweise ehemalige und teilweise neue Kameraden, gefunden, die regelmäßig ihren Dienst versehen", erklärt der Gemeindebrandmeister. Sollte sich allerdings keine einsatzbereite Mannschaft mehr finden, würden die Ortswehren Bisperode und Bessingen den Brandschutz für die Ortschaft mit übernehmen. "Unsere Hilfsfrist von 15 Minuten, in der erste Kräfte vor Ort sein müssen, halten wir auch so ein", betont Schnüll.
In den Ortswehren Brünnighausen und Herkensen gibt es zwar keine Probleme mit den Aktiven-Zahlen, hier fehlt es jedoch an ausgebildeten Führungskräften. Möglichen Kandidaten für das Amt des stellvertretenden Ortsbrandmeisters fehlt ein erster, einwöchiger Lehrgang für Führungskräfte an der Landesfeuerwehrschule Celle, der so genannte Truppführerlehrgang. Ohne zumindest diesen Lehrgang verweigert der Gemeindebrandmeister aber die Zustimmung zur Ernennung in dieses Amt. "Hier sind die Ortswehren aufgefordert, geeignete Aktive auszubilden, damit diese Funktion besetzt werden kann." Und selbstverständlichmüssen die neuen Amtsinhaber dann noch innerhalb von zwei Jahren zwei weitere Führungslehrgänge (Gruppenführer Teil 1 und Teil 2) absolvieren, um diese Amt vollends zu übernehmen.
Schnüll stellt aber auch fest: "Die Bereitschaft, Verantwortung in der Führung unserer Ortswehren zu übernehmen, lässt nach." So fehle es den Ortswehren nicht an Freunden und Förderern, und der gesellschaftliche Bereich in den Ortschaften werde gerne unterstützt. Im feuerwehrtechnischen Bereich sehe das aber ganz anders aus. Hier könnten die Feuerwehren außer aus den Jugendwehren kaum noch neue Mitglieder gewinnen. "Was wir aber auch in Zukunft für die Sicherheit unserer Bürger brauchen, ist das aktive Engagement unserer Mitbürger in unseren Ortswehren", betont Walter Schnüll. Einer seiner Amtsvorgänger habe es mal treffend ausgedrückt: "Mit Mitgliederbeiträgen löscht man keine Feuer."
Von denen gab es 2006 nur neun in der Gemeinde Coppenbrügge und damit elf weniger als im Jahr zuvor. 43-mal mussten die 313 Aktiven zu Hilfeleistungen ausrücken. "Eine ganze Reihe schwerer Verkehrsunfälle, die den Schwerpunkt im Einsatzgeschehen setzten und besondere Anforderungen an die Einsatzkräfte stellen, waren darunter. Dazu zählt natürlichauch das schwere Busunglück", so der Gemeindebrandmeister. Rund 2000 der insgesamt fast 38 000 Dienststunden wurden im Einsatz zur Abwendung von Gefahren, bei Hilfeleistungen oder bei Brandeinsätzen verbracht.
DEWEZET 26.03.2007
Feuerwehr setzt auf eine effektive Ausrüstung !
Neues Löschgruppenfahrzeug für Coppenbrügge / Gemeindebrandmeister über aktuelle Planungen
Noch vor den Sommerferien soll das neue Löschgruppenfahrzeug vom Typ HLF 20/16 für die Ortsfeuerwehr Coppenbrügge ausgeliefert werden. Dieses Fahrzeug wird erstmals in der Gemeinde Coppenbrügge zwei Einsatzfahrzeuge ersetzen, da auch die Feuerwehr ihren Beitrag dazu liefern will, Kosten im Haushalt einzusparen.
Ausgesondert bei der Feuerwehr Coppenbrügge wird zum einen ein 33 Jahres altes Tanklöschfahrzeug (TLF), das hauptsächlich zum Transport von Löschwasser an die Einsatzstelle gebraucht wird, und ein Gerätewagen (GW) mit Baujahr 1981, auf dem Gerätschaften für technische Hilfeleistungen, insbesondere bei Verkehrsunfällen, transportiert werden. Diese Einsatzfahrzeuge werden nun durch ein großes Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug ersetzt. "Mit diesem Fahrzeug, dass dem neusten Stand der Technik entspricht, können wir ebenfalls Löschwasser und die Geräte für einen Brandeinsatz, aber auch Geräte der technischen Hilfeleistung zum Einsatzort transportieren", erklärt Gemeindebrandmeister Walter Schnüll.
Der Ausrüstungsstand der Ortsfeuerwehr wird sich daher nicht verschlechtern, sondern noch effektiver gestalten. Auch die Zahl der Feuerwehrkräfte, die mitfahren können, bleibt gleich. Im TLF hatten sechs Brandschützer Platz, im GW drei. Im neuen Löschgruppenfahrzeug können sogar neun Feuerwehrleute mitfahren. Schnüll: "Somit sparen wir ein Fahrzeug ein, was sich nicht nur in der Anschaffung, sondern auch in der weiteren Unterhaltung über die Jahre zur Entlastung des Gemeindehaushaltes bemerkbar macht."
Nicht angewendet werden kann nach Meinung des Gemeindebrandmeisters dieses Beispiel auf die Ortsfeuerwehr Bisperode. Hier müsste das mittlerweile 28 Jahre alte und untermotorisierte Löschgruppenfahrzeug von Typ LF 8 ersetzt werden. "In Bisperode müssen wir aber das Tanklöschfahrzeug auf einem Unimog-Fahrgestell beibehalten, da es neben dem LF in Coppenbrügge unser einziges weiteres, wasserführendes Fahrzeug ist. Auch seine hohe Geländegängigkeit für Waldbrände muss berücksichtigt werden", erklärt Walter Schnüll. Daher möchte der Gemeindebrandmeister hier gerne ein neues Löschgruppenfahrzeug vom Typ LF 10/6 anschaffen, das dann auch über einen 600-Liter-Löschwassertank verfügt und mit einem Rettungssatz für die Befreiung von eingeklemmten Unfallopfern ausgerüstet ist, der heute schon in Bisperode vorhanden ist. Bis 2010 soll diese Anschaffung getätigt werden.
Nachdem im vergangenen Jahr die Ortswehr Hohnsen eine neue Tragkraftspitze erhielt, ist die Beschaffung einer neuen Pumpe auch für die Ortswehr Bäntorf in diesem Jahr bereits im Haushalt vorgesehen. Gemeindebrandmeister Schnüll hat die Gemeindepolitiker aber auch darüber informiert, was in Zukunft für die Feuerwehr investiert werden müsste. So müssen 2008 zwölf und im Jahr 2011 elf Atemschutzgeräte ersetzt werden, da es für sie keine Ersatzteile mehr gibt. Ähnliches gilt für zehn bis zwölf Handfunksprechgeräte für den Einsatzstellenfunk und die Atemschutzüberwachung.
"In der Ortsfeuerwehr Coppenbrügge sollte in absehbarer Zeit der Rettungssatz erneuert werden, da Pumpenaggregat und Spreitzer fast 20 Jahre alt sind", so Schnüll. Beim Tragkraftspritzenfahrzeug in Harderode möchte der Gemeindebrandmeister allerdings erst die personelle Entwicklung in der Ortswehr abwarten, bevor hier über eine Neuanschaffung nachgedacht wird.