Strohballenbrand in Bad Münder
Cord Pieper - Die Freiwillige Feuerwehr Coppenbrügge wurde heute um 14:42 Uhr zur Unterstützung zu einem Scheunenbrand in Bad Münder alarmiert. Um an dem abgelegenen Bauernhof an der Straße „Ramena“ abseits der B 442 und L 421 ausreichend Löschwasser zu haben wurde das HTLF mit 2000 Liter Wasser zur Einsatzstelle angefordert. Vor Ort wurde ein Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen eingerichtet um zwei Drehleitern (FF Bad Münder, FF Springe) und weitere Löschangriffe durchzuführen. Dadurch konnte ein übergreifen der Flammen auf weitere Gebäudeteile verhindert werden. Der brennende Scheunenabschnitt mit eingelagertem Stroh und Brennholz konnte nicht gehalten werden.
Da gegen ca. 16:10 Uhr bei einer Lagebesprechung festgestellt wurde, das weitere Atemschutzgeräteträger benötigt werden und die eingesetzten Kräfte nicht ausreichen, wurden um 16:17 Uhr erneut die Brandschützer aus Coppenbrügge mit dem Hinweis „Atemschutzgeräteträger zur Einsatzstelle Bad Münder“ alarmiert. Diese wurden dann nach eintreffen eines Radlader des THW Ronnenberg zum ablöschen der ca. 1,50 Meter hohen in der abgebrannten Scheune übriggebliebenen Brandlast aus Stroh und Holz eingesetzt. Das auf einer nahen Wiese vom Radlader abgelegte immer wieder aufflammende Brandgut musste hier abgelöscht werden. Einsatzende für die Feuerwehr Coppenbrügge um 20:10 Uhr. Vor Ort bleibt eine Brandwache mit Fahrzeugen der Stadtfeuerwehr Bad Münder bis morgen früh 09:00 Uhr.
[url=gemeindefeuerwehr-coppenbruegge.de/index.php?site=videos/2012.08.07]Video der Neue Deister Zeitung (08.08.2012)[/url]
Kreisfeuerwehr Hameln-Pyrmont (07.08.2012):
Der um 13:56 Uhr gemeldete "Strohballenbrand" erwies sich beim Eintreffen der Einsatzkräfte als Scheunenbrand mit Strohballen im Gebäude. Stadtbrandmeister Carsten Koch ließ sofort die Alarmstufe erhöhen und sämtliche Tanklöschfahrzeuge aus
Bad Münder zur Einsatzstelle beordern. Die FF Springe unterstützte mit einer Drehleiter, einem weiteren TLF und einem LF ebenso wie die FF Coppenbrügge und der Landkreis mit TW 7/2, GW-AS und LKW. Für die Wasserversorgung wurden 2 B-Leitungen aus Bad Münder über mehrere hundert Meter bis zur Einsatzstelle verlegt. Dazu musste die B 442 voll gesperrt werden. Mit massivem Löscheinsatz konnte das Übergreifen der Flammen auf eine weitere Scheune und das Wohnhaus verhindert werden; das Strohlager stürzte jedoch in sich zusammen. Menschen und Tiere kamen bei dem Einsatz nicht zu schaden, für die Nachlöscharbeiten wurde das THW mit einem Radlader alarmiert, der die Strohreste und den Brandschutz abfuhr, um besser an die Glutnester heranzukommen. Die SEG des DRK Bad Münder versorgte die Einsatzkräfte während sieben Stunden Einsatzdauer mit Getränken und einer warmen Mahlzeit.
Neue Deister Zeitung (08.08.2012):
In letzter Sekunde: Feuerwehr rettet Wohnhaus
Ein Großbrand hat gestern Nachmittag Teile eines Bauernhofes an der Ramena zerstört. Eine Scheune brannte komplett nieder, die Feuerwehr konnte mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften ein Übergreifen auf direkt angrenzende Nachbargebäude aber verhindern.
Als der stellvertretende Stadtbrandmeister Heinrich Jochim kurz nach 14 Uhr als erster Feuerwehrmann an der Hofstelle ankam, weitete er sofort den Kreis der zu alarmierenden Einsatzkräfte aus. In der ersten Meldung hieß es „brennende Strohballen“, doch beim Eintreffen Jochims brannten bereits weite Teile einer Scheune. „Erst war nur eine Handvoll Flammen zu sehen. Wir haben die Feuerwehr alarmiert, dann selbst mit Wasser zu löschen begonnen“, berichtet Rainer Pertz, der neben der Scheune Holz machte. Schnell war Pertz und Ludwig Priesett, dem Besitzer der Hofstelle, klar: Sie haben gegen die Flammen keine Chance.
Als wenige Minuten später die ersten Einsatzkräfte eintrafen, stand nahezu die gesamte Halle in Flammen. Stadtbrandmeister Karsten Koch und Einsatzleiter Christoph Gehlen dirigierten nach ersten Löschversuchen die Schläuche der unter Atemschutz arbeitenden Trupps um – die Sicherung der Nebengebäude hatte von diesem Moment an Priorität. „Die Scheune ist nicht mehr zu retten“, erklärte Koch. Tiere befanden sich nicht mehr im Gebäude.
Zentrales Problem der Feuerwehr vor Ort: Es gab nicht genug Wasser. „Durch einen unglücklichen Zufall ist zeitgleich zu den Löscharbeiten ein Rohrbruch entstanden. Die Wasserleitung ist geplatzt“, erklärte später Olaf Cassens vom Wasserversorger Purena. Die 150 Millimeter starke Leitung hätte die Wasserversorgung im Kampf gegen die Flammen unterstützen können – so aber mussten die Einsatzkräfte verstärkt auf Tanklöschfahrzeuge setzen. Die „Waldbrandschleife“ mit Wasser führenden Fahrzeugen wurde alarmiert, Wehren aus dem gesamten Stadtgebiet, aus Springe und Coppenbrügge und von der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Emmerthal unterstützten die Feuerwehr Bad Münder. Ein Pendelverkehr zu einer Wasserübergabestelle am Festplatz Lindenallee wurde eingerichtet, die Polizei sperrte in diesem Abschnitt die B442. Nach rund 40 Minuten stand für Koch fest: Das Übergreifen auf andere Gebäude, darunter zwei Wohnhäuser und ein benachbarter Pferdestall, konnte verhindert werden, auch wenn immer wieder kleinere Brände aufloderten.
Kreisbrandmeister Frank Wöbbecke informierte sich vor Ort, das Fachkommissariat 1 in Hameln nahm die Ermittlungen zur Brandursache auf. Weil weite Teile der niedergebrannten Halle unter einem Aluminiumdach weiter brannten, forderte Koch Unterstützung durch das THW an, um die Dachreste zum Ablöschen anheben zu können. Rund 20 Mitglieder der DRK-Bereitschaft Bad Münder verpflegten erschöpfte Feuerwehrleute – 150 waren an der Ramena im Einsatz.
Neue Deister Zeitung (09.08.2012):
Polizei sieht technischen Defekt als Brandursache
Der Brand auf der Hofstelle Priesett, der am Dienstag von rund 150 Feuerwehrkräften bekämpft wurde, ist nach bisherigem Ermittlungsstand der Polizei nicht auf ein Fremdverschulden zurückzuführen. Gestern Morgen nahmen Experten des zuständigen Fachkommissariats 1 der Polizeiinspektion Hameln die Brandstelle noch einmal genau unter die Lupe – und fanden im Brandschutt deutliche Hinweise darauf, dass das Feuer durch einen technischen Defekt ausgelöst wurde, berichtet Polizei-Pressesprecher Dirk Barnert. Vermutlich entstanden die Flammen, die sehr schnell auf die ganze Scheune übergriffen, an einem defekten Elektrokabel.
Ausgetauscht wurde noch am Abend des Brandes ein Teilstück der Wasserleitung, die zur Ramena führt. Gleich nach Beginn der Löscharbeiten hatten die Einsatzkräfte mit einem dramatischen Abfall des Wasserdrucks im Leitungssystem zu kämpfen gehabt, per Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen ließ Stadtbrandmeister Carsten Koch die Wasserversorgung sicherstellen. Ein rund eineinhalb Meter langer Riss in einem Wasserrohr wurde als Ursache ausgemacht und sofort nach Ende der Wassertransportfahrten repariert. „Um 21 Uhr war die Leitung wieder in Ordnung“, sagt Olaf Cassens, Abteilungsleiter Netzgebiet West der Purena.
Zu diesem Zeitpunkt hatten die Einsatzkräfte der Feuerwehr mit Unterstützung durch das THW aus Ronnenberg und einen heimischen Landwirt, Stroh und Balken der niedergebrannten Scheune mit schwerem Gerät auseinander gezogen und Glutnester abgelöscht. In zwei Sechsergruppen hielten Mitglieder der Feuerwehr bis gestern um 9 Uhr Brandwache, löschten mit Schaum immer wieder aufzüngelnde Flammen. „Unterm Strich haben wir bei dem Brand gewaltiges Glück gehabt. Dass die Brandmauer zwischen den Gebäuden gehalten hat, war von entscheidender Bedeutung“, so die Einschätzung des Stadtbrandmeisters.
Der Schaden beläuft sich nach Polizeiangaben auf eine Summe im niedrigen sechsstelligen Eurobereich.