Brandsicherheitswache beim Luftsportverein Hameln e.V.
Dewezet (06.09.2010) - Viel aufregender als der Flug in den Urlaub
„Wir haben heute hier einen Betrieb wie in Berlin-Schönefeld“, begeistert sich Moderator Udo König vom Luftsportverein Hameln angesichts des „Treibens“ auf dem Flugplatzfest. Gut 2000 Besucher können allein am Sonntag gezählt werden, Sonnabend waren es 500, und ohne Pause starten und landen Flugzeuge. Das sind sieben Motorflugzeuge, unter ihnen natürlich der große, obwohl alte, immer noch beeindruckende Doppeldecker Antonow. Wenn er zum Start rollt und der 1000-PS-Motor zum Abheben in die Luft aufbrüllt, versteht man kurzzeitig nicht sein eigenes Wort. Hingegen leise und fast geräuschlos heben die drei Segelflugzeuge ab.
Große Flieger und kleine Flieger gab es zu bestaunen: Vorführungen mit Modellflugzeugen rundeten das Programm beim Flugplatzfest ab. Abheben, das wollen auch viele Besucher an diesem Tag und sind darum extra zu diesem Flugplatzfest gekommen. Fliegen verbindet jeder von ihnen mit den dazu angebotenen Flugzeugen mit Spaß, Freiheit und Nervenkitzel. Nichts, aber auch gar nichts, hat das Fliegen an Faszination und Attraktivität verloren, trotz unserer doch so technischen und modernen Welt. In den Urlaub geflogen sind schon viele – aber das hier, das ist doch etwas ganz anderes, stellen die Fluggäste übereinstimmend fest. Groß ist der Andrang am Ticketschalter, und an den mit Flatterband gekennzeichneten „Gates“ bilden sich regelrechte Warteschlangen. Mit der Antonow zu fliegen, sei schon etwas Besonderes, sagt Gerd Nauenburg, der dieses Mal unter den Gästen ist. In der Luft fühle er sich besonders wohl: „Diese Freiheit und die Höhe – toll. Vögel sind zu beneiden.“ Die Motivation teilt er mit Marius Domdey, der mit Freundin Janine Rautmann auf den nächsten Start mit einer Cessna wartet. Sie allerdings müsse mit, wie sie sagt, aber „ich tue es gerne“. Für Mario Danger, er ist zwölf Jahre alt und gerade mit dem Motorsegler mitgeflogen, ist Fliegen schon etwas „Altes“ und dennoch: „Das Fluggefühl ist nicht zu toppen“, sagt er. Zeljko Madzarevic ist zum ersten Mal in seinem Leben mit einem Flugzeug in der Luft gewesen. Das habe sich so im Laufe des Besuches hier in Bisperode ergeben. „Das hatte ich mir so nicht vorgestellt. Toll, super, nächstes Jahr wieder“, das Fazit des neuen Flugbegeisterten. Ein besonderes Ticket erhielt Tanja Schnee, das sie bei der Tombola gewann: ein Freiflug mit der Antonow. Ihr Fazit: „Ich kannte bisher nur Urlaubsflüge. Das hier war lauter, aufregender, spannender und dann die tolle Aussicht auf Hameln. Das sollte sich jeder einmal gegönnt haben.“ Etwas Besonderes gönnte sich auch Enno Wehrmann. Er stieg zu Pilot Armin Brennenstuhl in dessen Kunstflugdoppeldecker und erlebte, wie es sich anfühlt, wenn der Körper mit dem fünffachen Gewicht belastet wird oder mit der zweifachen Entlastung während des Loopings, der Rolle und des Sturzes aus großer Höhe fertig werden muss. Erster Kommentar des Gastes nach der Landung: „Eigentlich ist das was für Kinder, eben wie Achterbahnfahren. Das würde ich jederzeit wieder machen.“ Sicherlich sei das aber nicht für jeden so, warnt Pilot Brennenstuhl und schnallt seinen nächsten Gast, Greg Lysunio, auf dem Vordersitz an. Auch er weiß, wie schon sein Vorgänger, auf was er sich da einlässt: „Eben Power und Tempo pur.“
Gefragt auf dem Flugplatzfest waren aber nicht nur die Flüge, auch das Beiprogramm mit der Kindergruppe des TSV Bisperode, dem Auftritt des Shantychors Bisperode und der Westerntanzgruppe.
[url=www.wesio.de/video/26679/flugtag-flugplatz-bisperode]Video vom Flugplatzfest in Bisperode[/url]