Flugzeugabsturz - Katastrophenschutzübung des DRK - Kreisverbandes
- Im Rahmen einer Katastrophenschutzübung der DRK-Kreisverbandes Hameln-Pyrmont waren die Feuerwehren der Gemeinde Coppenbrügge, Teilen der Stadtfeuerwehr Bad Münder (Stützpunkt Hachmühlen mit den freiwilligen aus Hachmühlen, Brullsen, Klein Süntel , Hasperde, Flegessen) und der Höhenrettung der FF Oldendorf aus der Gemeinde Salzhemmendorf eingebunden.
Die erste Alarmierung erfolgte für die FF Brünnighausen, die FF Coppenbrügge und den ELW der Gemeindefeuerwehr gegen 8.56 Uhr.
Lage: Flugzeugabsturz in der Waldspitze/Scheelenholz in Brünnighausen.
Auftrag: Menschenrettung und Brandbekämpfung, Personensuche im Waldgebiet.
Nachdem im Waldgebiet zwischen Brullsen und Brünnighausen die Einsatzstelle gefunden war und zahlreiche Verletzte und Verwundete (Realistische Unfalldarstellung - RUD) über ein großes Gebiet verteilt vorgefunden wurden stand fest das die alarmierten Einsatzkräfte der Feuerwehr nicht ausreichen.
Die Nachalarmierung erfolgte gegen 10.00 Uhr für sämtliche Wehren der Gemeinde Coppenbrügge, des Stützpunktes Hachmühlen und der Höhenrettung der FF Oldendorf zur Personensuche im Umfeld der Einsatzstelle.
Die Verletzten wurden vom Bereitschaftszug des DRK aus Bad Münder übernommen und in die Grundschule nach Bisperode, wo eine Unterkunft für bis zu 500 Personen und ein Verpflegungsplatz aufgebaut war, gebracht.
Die FF Behrensen stellte hier eine Wasserversorgung für die Verpflegungsgruppe des DRK her.
Einsatzende gegen 12.30 Uhr.
Bericht Inga Wolf:
Flugzeugabsturz in Brünnighausen, mehrere Personen vermisst
Eine vom DRK organisierte Großraum Übung betraf an diesem Wochenende auch die Gemeinde Coppenbrügge. Um 8:52 Uhr wurden die Ortswehren Coppenbrügge und Brünnighausen alarmiert. Lagemeldung : Brünnighausen Waldspitze / Scheelenholz Absturz eines Flugobjektes.
Alle weitern Ortswehren, außer Bisperode wurden innerhalb der nächsten Stunde nachalarmiert.
Die größte Schwierigkeit des Einsatzes war das unübersichtliche Waldgebiet. Es wurde angenommen, dass ca. 30 zum Teil schwerst verletzte Personen über die Fläche von über 1km² verteilt aufgefunden werden mussten.
Der Einsatzleiter Alexander Saffer, Zugführer des ABG-Zuges Hameln Pyrmont, musste nach einer ersten Lagemeldung, schnell und organisiert die 161 angerückten Einsatzkräfte in verschiedene Bereiche einteilen.
Das Gebiet wurde in verschiedene Abschnitte unterteilt, welche mit eingeteilten Einsatzgruppen durchkämmt wurden. Auch die Höhenrettung aus Oldendorf wurde vorsorglich angefordert, weil nicht ausgeschlossen werden konnte, dass sich Personen in den Bäumen befanden. Bereits nach kürzester Zeit waren über 20 Verletze gefunden und wurden von den Feuerwehrleuten bis zum Eintreffen des DRKs betreut. Die Personen wiesen zum Teil schwerste Verbrennungen auf und standen größtenteils unter Schock. Da keine genaue Personen Zahl fest stand, wurde das Gebiet noch weitere Male durchkämmt. Zuerst sollte noch der Polizeihubschrauber Phönix das Gebiet und die Umliegenden Wiesen abfliegen, dieser wurde jedoch nach Erfolgreicher Bergung von allen Vermissten nicht mehr benötigt.
Das DRK war mit dem 2, 3, und 4. Zug mit insgesamt 71 Einsatzkräften vor Ort. Die 25 Verletzen wurden mit Einsatzfahrzeugen abtransportiert. Während der Übung entwickelte sich ein Ernstfall. Die Person musste auf schnellstem Weg in nächste Krankenhaus transportiert werden.
Nachdem alle Vermissten gefunden und versorgt worden waren, konnte der Einsatzleiter Alexander Saffer gegen 12:31Uhr Einsatzende melden. Die Feuerwehr war mit 24 Fahrzeugen und einer Einsatzstärke 1 / 161 vor Ort. Diese setzten sich aus den gesamten Ortswehren der Gemeinde Coppenbrügge und dem Stützpunkt Hachmühlen zusammen. Die Ortswehren Behrensen unterstütze das DRK bei der Versorgungsherstellung in Bisperode in der Sporthalle. Das DRK war mit 3 Zügen und 71 Kräften an der Unglückstelle vertreten.
Bericht DEWEZET vom 16.09.07:
Übung zeigt: Einsatzkräfte für Katastrophenfall gerüstet
DRK, Feuerwehren und THW einen ganzen Tag beschäftigt
Sirenengeheul, Martinshorn, Blaulicht und Fahrzeugkolonnen von Deutschem Roten Kreuz, Feuerwehren und Technischem Hilfswerk bestimmten am Sonnabend das Bild im Osten des Landkreises Hameln-Pyrmont. Hintergrund bildete eine Katastrophenschutzübung, die den ganzen Tag dauerte. Und dies war die Annahme: Ein Flugzeug, das von Westen anfliegt, verliert Ladung, darunter Giftfässer, über Börry und stürzt bei Brünnighausen ab. Kaum war diese Katastrophe mit über 60 Verletzten von den Einsatzkräften bewältigt worden, kam es auf dem Gelände des Ziegelwerkes Wienerberger in Osterwald in den Abendstunden zu einem Explosionsunglück mit 40 Verletzten.
Ziel dieser Katastrophenschutzübung war es, den fachlichen Ausbildungsstand und die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte zu überprüfen. Beteiligt waren 350 Brandschützer aus 26 Ortswehren und Spezialeinheiten mit insgesamt 50 Fahrzeugen, 163 DRK-Einsatzkräften mit ebenfalls 50 Fahrzeugen, sowie das THW mit 20 Einsatzkräften und mehreren Fahrzeugen. Zu einem realistischen Bild der Lage trugen insbesondere 63 Mitglieder der Realistischen Unfalldarstellung bei.
Michael Bretzing oblag die Leitung der gesamten Übung, die er von der DRK-Leitstelle in Marienau aus koordinierte. Bretzings Urteil: „Die Übung hat gezeigt, dass die Bevölkerung im Katastrophenfall beim DRK, der Feuerwehr und dem THW im Landkreis Hameln-Pyrmont in guten Händen ist. Kleinere Schwächen wurden aufgedeckt, die es in Zukunft abzustellen gilt.“ Positiv auch die Meinung von Friedrich Wilhelm Lück, Dezernat Katastrophenschutz und Verteidigung bei der Polizei Göttingen: „Trotz schwierigster Situationen wurden die Verletzten zügig geborgen und schon an Ort und Stelle gut versorgt. Die Abstimmung der Einsatzkräfte untereinander zeigte für mich keine Mängel auf. DRK, THW und Feuerwehr machen in Hameln-Pyrmont einen guten Job.“ Zufrieden war auch der Fachberater der Feuerwehr im Einsatzstab, Thomas Küllig: „Unsere Männer haben eine sehr gute Leistung entsprechend den Anforderungen gezeigt.“
Die Bevölkerung reagierte zuerst verschreckt, dann jedoch mit Ruhe und Besonnenheit auf die Übung, ja, es kam sogar zu netten und lustigen Begebenheiten, wie in Börry. „Nachdem wir den Anwohnern erklärt hatten, was los war, brachten sie uns Getränke und Kuchen,“ so Verletztendarsteller Michael Stieglitz. Und er fügte an: „Einer wollte sogar für uns den Grill anschmeißen.“