Schuppenbrand angrenzend Carport
Cord Pieper (stellv. Gemeindebrandmeister) - Zu einem Feuer in einem Schuppen mit einem angrenzenden Caport in Diedersen wurden heute früh am Neujahrsmorgen um 01:47 Uhr die Feuerwehren Diedersen und Bisperode alarmiert. Die Eigentümer hatten zu Hause Silvester gefeiert und selbst das Feuer entdeckt. Bereits 3 Minuten später mussten die zuerst eintreffenden Brandschützer die Alarmstufe erhöhen, da das Feuer mit Unterstützung des vorherrschenden Windes bereits auf zwei unter dem Carport stehende Autos übergegriffen hatte und auch über die Fassade den Dachstuhl bedrohte. Somit wurden die Feuerwehren aus Behrensen, Bessingen, Coppenbrügge, der ELW der Gemeindefeuerwehr sowie die Drehleiter aus Hameln ebenfalls nach Diedersen alarmiert. Die Erstmaßnahmen beschränkten sich auf die Verhinderung der Ausbreitung auf das angrenzende Wohnhaus und einem Innenangriff in die erste Etage da die Hitze bereits zwei Giebelfenster zum platzen gebracht hatte und auch hier sich das Feuer im Wohnhaus ausbreiteten wollte. Rückseitig wurde die Brandbekämpfung des Schuppens eingeleitet. Die beiden brennenden PKW wurden mit dem Zusatzlöschmittel F 500 bekämpft und gelöscht. Nachdem der Innenangriff erfolgreich beendet werden konnte, wurde mit der Drehleiter der FF Hameln der Dachfirst des Wohnhauses auf ca. 1,50 Meter Länge geöffnet und somit die Ausbreitung verhindert, da auch hier die Flammen über die Holzverkleidung sich den Weg zum Dachstuhl gesucht hatten. Abschließend wurden Belüftungsmaßnahmen durchgeführt.
Unterstützung erhielten die Brandschützer durch die SEG des DRK aus Marienau durch Stellung des RTW und einem Interventionsteam für die Hausbewohner. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.
Dewezet (01.01.2018):
Haus nach Feuer unbewohnbar
Das Jahr 2018 ist eine Stunde und 47 Minuten alt, als plötzlich Sirenen heulen und Funkmeldeempfänger piepen. An der Straße „Alter Kamp“ in Diedersen soll ein Schuppen brennen – so lautet jedenfalls die erste Meldung der Leitstelle. Wie sich herausstellte, stand ein Doppel-Carportin Flammen. Das Feuer verursachte auch Schäden im angrenzenden Wohnhaus.
Cord Pieper, stellvertretender Gemeindebrandmeister von Coppenbrügge, sitzt nur zehn Häuser weiter mit Freunden beisammen. Der Feuerwehrmann läuft sofort los, um die Lage zu erkunden. Schon von Weitem erkennt er: Das Feuer breitet sich, angefacht vom Wind, rasend schnell aus. Zwei Wohnhäuser sind in Gefahr. Der Funkenflug ist stark, die Hitze extrem groß. Pieper fordert Unterstützung an.
Zu diesem Zeitpunkt brennt ein Doppel-Carport, in dem zwei Autos und ein Motorrad stehen, lichterloh. Die Flammen züngeln an der Fassade eines Wohnhauses empor, schlagen unter den Dachüberstand und entzünden den Dachstuhl. Eile ist geboten. Freiwillige aus Coppenbrügge, Diedersen, Bessingen, Behrensen, Bisperode und Hameln rücken an. Die Hitze lässt Jalousien und Fensterrahmen flüssig werden. Sogar Metall fängt Feuer. „Die Aluminium-Felgen der Autos haben sich entzündet. Solche Brände sind sehr schwer zu löschen“, sagt Pieper. Mit einem Spezialmittel, das dem Löschwasser zugesetzt wird, kämpfen mehr als 70 Helfer gegen das Großfeuer. Sie schützen ein Nachbarhaus und Bäume mit Wasser.
Die Hitze ist so groß, dass Kunststoff-Jalousien eines meterweit entfernt stehenden Wohnhauses flüssig werden und auf das Ziegeldach tropfen. Die Hamelner Feuerwehr unterstützt mit Drehleiter und Löschfahrzeug. Der Dachstuhl ist mit heißen Gasen gefüllt. Es besteht die Gefahr einer Durchzündung. Von der Drehleiter aus können die Feuerwehrleute den Brand gezielt bekämpfen. Aber auch von innen löscht ein Trupp, der sich mit schwerem Atemschutz ausgerüstet hat. Spezialisten der Schnell-Einsatz-Gruppe des DRK aus Marienau kümmern sich derweil um fünf Menschen, die geschockt sind. „Wir nennen das psychosoziale Betreuung“, erklärt der stellvertretende DRK-Kreisbereitschaftsleiter Michael Bretzing.
Nach Angaben der Feuerwehr ist das Wohnhaus derzeit nicht bewohnbar. „Scheiben sind zerplatzt, flüssiger Kunststoff ist in ein Zimmer getropft, hat dort Wäsche entzündet“, sagt Cord Pieper. Die Ursache des Feuers ist noch nicht bekannt. Die Tatort-Gruppe der Polizei schätzt den Gesamtschaden auf 250000 Euro.
Dewezet (03.01.2018):
Nach Feuer in Diedersen / Bürgermeister sagt Hilfe zu
Brandursache steht noch nicht fest
Der Dachfirst ist mit einer großen Plane abgedeckt. Zwei ausgebrannte Autos stehen unter der verkohlten Holzkonstruktion. Das war zuvor ein Carport. Zwei Tage nach dem Brand an einem Wohnhaus in Diedersen (wir berichteten) ist die Ursache noch nicht ermittelt worden.
Der Brandort ist beschlagnahmt. Kollegen vom Fachkommissariat 1 werden jetzt nachermitteln. Es kann sein, dass auch weitere Sachverständige hinzugezogen werden“, teilte Polizeisprecher Jens Petersen mit. Wohnen kann im Haus an der Straße „Alter Kamp“ zur Zeit niemand. Die Bewohner seien bei Verwandten im Ort untergekommen, so der Hauptkommissar.
Bis in den frühen Morgen hatten Einsatzkräfte der Feuerwehr gegen die Flammen gekämpft, bis schließlich letzte Glutnester gelöscht waren. „Um kurz vor 5 Uhr haben wir das Haus an die Eigentümer übergeben können“, sagte Coppenbrügges stellvertretender Gemeindebrandmeister Cord Pieper. Nicht, ohne weitere Hilfe anzubieten, wie der Feuerwehrmann erzählt. Auch einen Ratgeber mit Tipps, was nach einem Brand zu beachten ist, habe man den Bewohnern des Hauses überreicht, meinte Pieper.
Bürgermeister Hans-Ulrich Peschka stehe im Kontakt mit der Familie und habe Unterstützung zugesagt, hieß es von der Gemeinde. Die Bewohner waren für die Zeitung nicht zu sprechen. Eine Hamelnerin meldete sich und wollte die Diederser ebenfalls unterstützen. Sie habe neben Bettwäsche und Handtüchern auch ein Schlafzimmer anzubieten, sagte die Frau.
„Der Schaden ist höher, als wir zunächst angenommen hatten“, sagte eine Nachbarin, deren Haus vom Feuer ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. So sei nicht nur die Fassade verrußt sowie Rollläden und Fenster zerstört. Ein Zimmer im Gebäude sei nicht bewohnbar, erzählte die Diederserin. Rauch sei durch einen Rollladenkasten in den Raum gezogen, erklärte die Frau.
Wer kommt für einen Schaden an seinem Wohnhaus auf, wenn es nebenan gebrannt hat? Die Nachbarn haben am Dienstag den Schadensfall ihrer Versicherung gemeldet, berichtete die Diederserin. Das ist der richtige Weg, meint eine Expertin. „Betroffene sollten schnell die eigene Wohngebäudeversicherung über den Brandschaden in Kenntnis setzten“, sagte Franziska Lohöfer von der Regionaldirektion der VGH-Versicherung in Hameln. Die Versicherung prüft dann, ob eine andere Versicherung oder ein möglicher Verursacher in Regress genommen wird, so die Versicherungskauffrau aus der VGH-Schadenabteilung. Ein weiterer Vorteil sei, dass so gemeldete Schäden nicht in der Schadenquote des Versicherungsnehmers berücksichtigt werden, meint Lohöfer.