140 Jahre Freiwillige Feuerwehr Bisperode
Christiane Stolte - Gar nicht mal so verträumt
[i]Freiwillige Feuerwehr Bisperode feiert ihr 140-jähriges Bestehen / Viele technische Aufgaben[/i]
Mit 140 Jahren gehöre die Freiwillige Feuerwehr Bisperode zu den ältesten Wehren im Landkreis Hameln-Pyrmont. Sie habe alle Abteilungen, die eine Wehr sich wünschen könne. „Einschließlich einer gut funktionierenden Jugendwehr“, hob Gemeindebrandmeister Walter Schnüll in seinem Grußwort zum 140-jährigen Bestehen der Wehr Bisperode hervor. Mit vielen Gästen wurde das Jubiläum in einem Festzelt auf dem Schützenplatz gefeiert.
Zu den zahlreichen Gratulanten zählte auch Kreisbrandmeister Frank Wöbbecke. Er betonte, dass es in der heutigen Zeit nicht einfach sei, Leute zu finden, die den Aufgaben einer Wehr gerecht werden. Ähnliches war auch von Hans-Ulrich Peschka zu hören. „Geändert hat sich im Laufe der Jahrzehnte nicht nur die Ausrüstung, sondern auch die Aufgabenstellung unserer Freiwilligen Feuerwehren“, betonte der Gemeindebürgermeister. Der Schwerpunkt der Einsätze liege nicht mehr „nur“ bei Bränden, sondern in der technischen Hilfeleistung bei Unfällen, im Betrieb oder auf der Straße, bei Chemie- und Ölschänden und ähnlichen Risiken der modernen technischen Gesellschaft. Geblieben seien in all den Jahren aber das Zusammenspiel von Idealismus und Einsatzwillen, Ausbildung und Hilfsbereitschaft der Wehrführung und natürlich die Kameradschaft. Die Wehr Bisperode könne stolz sein auf ihre traditionsreiche Vergangenheit. Nach seiner Recherche gehe die Tradition des Feuerlöschwesens weltweit auf das Jahr 564 vor Christus zurück. In der damaligen Hauptstadt des chinesischen Reiches sei dort nach einem Großbrand die erste Feuerschutztruppe eingerichtet worden.
Von China nun wieder zurück ins Festzelt nach Bisperode, wo Achim Küllig, Cord Bormann, Friedel Paulmann, Fritz Becker und weitere Gratulanten ihre Glückwünsche übermittelten und Ortsbrandmeister Rüdiger Schellberg an die Gründung der Wehr im Jahr 1875 erinnerte. Als per Gesetz im damaligen Herzogtum Braunschweig, auch Bisperode gehörte dazu, zu Gründung von Feuerwehren aufgerufen worden sei, seien in Bisperode immer wieder genügend Bürger bereit gewesen, sich freiwillig einzubringen. Über all die Jahre hinweg haben der freiwillige Dienst am Nächsten und die Kameradschaft zum Fortbestehen der Wehr beigetragen.
Folgende Kameraden wurden während des Kommerses geehrt: Friedrich Schaper (für 60-jährige Mitgliedschaft), Uwe Schonschek, Günter Müller, Heinrich-Wilhelm Stille, Reinold Stenzel und Heinrich Flachsbart für jeweils 40 Jahre aktiven Dienst. Für sein großes Engagement um die Jugendfeuerwehr wurde Jugendwart Daniel Giffhorn mit der Ehrennadel in Bronze des Landesfeuerwehrverbands Niedersachsen ausgezeichnet. Sören Dammköhler erhielt eine Ehrung für zehnjährige Mitgliedschaft im Musikzug der Wehr Bisperode.
Darbietungen der Vereine unter dem Motto „Vom Dorf - für`s Dorf“, der Auftritt der Band „Time-Life“, Fahrgeschäfte auf dem Festplatz sowie ein mehr als einstündiger Festumzug am Sonntag gehörten ebenso zu der großen Geburtstagfeier wie Tanz, Geselligkeit und gemeinsame Mahlzeiten. „Das Jubiläum unserer Wehr war ein super Erfolg mit vielen Gästen. Es hätte nicht besser sein können“, bilanzierte der Ortsbrandmeister mehr als zufrieden.
Auf diese Feuerwehr sind die Einwohner stolz
Freiwillige in Bisperode feiern / Festumzug durch das geschmückte Dorf
Schon auf den ersten Blick war das besondere Ereignis nicht zu übersehen. Viele Häuser waren mit Birkenbäumchen und bunten Fahnen geschmückt - als Wertschätzung für die Freiwillige Feuerwehr, die am Wochenende ihr 140-jähriges Bestehen feierte.
Bei Superwetter und mit vielen Zaungästen erfolgte am Sonntagmittag der Festumzug durch das Dorf. Viele befreundete Vereine, auch auswärtige, unterstützten die Kameraden und Kameradinnen aus Bisperode bei ihrem mehr als einstündigen Marsch. „Das ist fast ein bisschen wie damals beim 100-jährigen Bestehen“, erinnerte sich Friedrich Becker, der vor 40 Jahren als Ortsbrandmeister fungierte. Die gute Resonanz zeige, dass sich an der Kameradschaft der Wehren untereinander bis heute nichts geändert habe.
Auch der amtierende Ortsbrandmeister zog eine positive Bilanz. „Mit dem Verlauf dieses Jubiläums können wir sehr zufrieden sein“, betonte Rüdiger Schellberg.