Kreisjugendfeuerwehrtag 2015 in Bad Pyrmont
Sabine Brakhan - 11,2 Millionen Stunden Jugendarbeit
Bad Pyrmont. Die Zahl ist beeindruckend: 11 219 562 Dienst- stunden haben die 70 Jugendfeuerwehren im Landkreis Hameln-Pyrmont im vergangenen Jahr geleistet. Eigentlich sind die Zahlen, die im Rahmen von Jahresrückblicken präsentiert werden, in der Regel meist staubtrocken. Anders beim Kreisjugendfeuerwehrtag 2015 in Bad Pyrmont: Kreisjugendfeuerwehrwart Thomas Kurbgeweit und sein Vorstandsteam konnten echte „Hausnummern“ präsentieren. Und in den 11,2 Millionen sind die Stunden, die die Jugendwarte und Betreuer beigesteuert haben, sowie das Kreiszeltlager noch gar nicht eingerechnet.
Anhand dieser Zahl wird deutlich, welche Anstrengungen in den einzelnen Ortswehren in Sachen Jugendarbeit und Nachwuchsgewinnung unternommen werden, um das Feuerschutzwesen auch in Zukunft zu sichern. „Das ist eine Aufgabe, für die die Politik die Rahmenbedingungen schafft und die Kommunen alles im Rahmen des finanziell Machbaren ermöglichen“, sagte der gastgebende Bad Pyrmonter Bürgermeister Klaus Blome in seinem Grußwort. „Die Arbeit in der Feuerwehr mit Leben zu füllen und insbesondere den Nachwuchs dafür zu begeistern, liegt in Ihren Händen“, appellierte er an die zahlreich erschienenen Feuerwehrleute. Gleichzeitig bescheinigte er den Wehren, neben ihrem eigentlichen Auftrag vor allem auf den Dörfern auch weitere soziale Aufgaben zu erfüllen, die zwar nicht selbstverständlich seien, aber irgendwie von der Bevölkerung von einer Feuerwehr erwartet werden.
Insgesamt 852 Jugendliche – 518 Jungen und 334 Mädchen – leisten aktuell ihren Dienst in einer der 70 Jugendfeuerwehren. Vier örtliche Nachwuchsorganisationen lassen laut Kurbgeweit ihren Betrieb vorübergehend ruhen. Angesichts eines Minus von 23 Mädchen und Jungen im Vergleich zum Vorjahr appellierte er an die Jugendwarte und Betreuer, noch eine Schippe zuzulegen und alles daranzusetzen, um den Jugendfeuerwehrdienst und die damit verbundenen Freizeitangebote noch attraktiver, abwechslungsreicher und spannender zu gestalten.
Den Jugendfeuerwehren vorgeschaltet sind mittlerweile landkreisweit 24 Kinderfeuerwehren, in denen 176 Jungen und 124 Mädchen im Alter von sechs bis zwölf Jahren spielerisch und mit viel Freizeitspaß an die feuerwehrtechnische Ausbildung herangeführt werden. Um auch in diesem Bereich eine Attraktivitätssteigerung zu erreichen, ist für das kommende Jahr ein dreitägiges Kinderfeuerwehrzeltlager geplant, wie der Fachbereichsleiter der Kinderfeuerwehren, Mario Meyer, ankündigte.
„Vorbildliche Teamarbeit und eine starke Mannschaftsleistung“ attestierte ein beeindruckter Landrat Tjark Bartels angesichts der Einsatzbereitschaft und des Engagements und zollte den Jugendfeuerwehren seinen allergrößten Respekt. Auch die Landtagsabgeordnete Anja Piehl (Grüne) machte im Namen ihrer Kollegen Petra Joumaah, Ulrich Watermann und Otto Deppmeyer deutlich, dass die tolle Arbeit, die in den einzelnen Jugendfeuerwehren geleistet werde, nicht genug gelobt werden könne. „Danke für diese wichtige und unverzichtbare Arbeit“, sagte Piehl. Noch immer trage sie eigene wunderbare Erinnerungen an Jugendzeltlager in ihrem Herzen, so die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Niedersächsischen Landtag.
Auch die 668 jugendlichen Teilnehmer werden das 13. Kreiszeltlager, das im vergangenen Jahr in Oldendorf stattfand, sicher in vielerlei Hinsicht in Erinnerung behalten. Spiel, Spaß, Wettbewerben und Disco mit Livemusik sorgten für tolle Gemeinschaftserlebnisse und gute Laune. Extreme Hitze, Unwetter mit schweren Regenschauern, Überschwemmungen und Evakuierungen sowie dadurch bedingt 230 Verletzte mit Kreislaufproblemen, Prellungen, Verstauchungen und Insektenstichen machten den 70 Helfern das Zeltlagerleben nicht immer ganz leicht. Und auch die Zahlen vom Kreiszeltlager beeindrucken: 5670 normale und 1970 Mehrkornbrötchen wurden mit 1000 Portionen Nuss-Nougat-Creme und 1800 Portionen Konfitüre bestrichen, darüber hinaus Brot mit 144 Kilogramm Käse und 240,9 Kilogramm Wurst belegt. Außerdem verarbeitete die Küchencrew 96 Pakete Tee, 274 Tüten Milch und zwölf Kilogramm Kakaopulver. Diese detaillierte Darstellung war Kassiererin Susanne Spiegel wichtig, weil der veranlagte Teilnehmerbeitrag von einigen Jugendfeuerwehrwarten diskutiert worden sei, wie sie erklärte.
Dewezet (Wir von hier 12.02.2015):
Kreiszeltlager in Oldendorf war ein Highlight
Abschiede, Ehrungen und Auszeichnungen der Kreisjugendfeuerwehr mit 74 Jugendfeuerwehren
Die einen sind auf der sprichwörtlichen Suche nach dem passenden Deckel zum Topf, die Kreisjugendfeuerwehr Hameln-Pyrmont hat am Wochenende bei ihrem Kreisjugendfeuerwehrtag in Bad Pyrmont zum Korken einen Hampi gefunden.
Turnusmäßig standen Wahlen auf dem Programm und so bestätigten die Delegierten aus den insgesamt 74 Jugendfeuerwehren im Landkreis den Kreisjugendfeuerwehrwart Thomas („Korken“) Kurbgeweit mit überwältigender Mehrheit im Amt. Auch sein Stellvertreter (West) Thomas Kuhnert wurde einstimmig für eine weitere Amtszeit wiedergewählt. Neu ins Team bestimmte die Versammlung Hans-Jürgen („Hampi“) Dreyer als stellvertretenden Kreisjugendfeuerwehrwart (Ost). Neben dem Führungsteam hatte die Versammlung auch einen neuen Schriftführer zu wählen. Jutta Kreft stand nach zwölf Jahren Vorstandsarbeit für eine weitere Amtszeit nicht mehr zur Verfügung. Kurbgeweits besonderer Dank galt vor allem ihrem Engagement im Vorstandsteam und bei den Kreisjugendfeuerwehrzeltlagern. Zum neuen Schriftführer wurde Stephan Schünke gewählt. Kassiererin bleibt Susanne Spiegel.
Im Rahmen des Kreisjugendfeuerwehrtages wurden Lena Mundhenk (JF Thal) sowie Stefan Bosse (JF Bad Münder) mit dem Ehrenzeichen der niedersächsischen Jugendfeuerwehr ausgezeichnet. Die Florianmedaille erhielten Marditta Düllberg (JF Klein Berkel), Jutta Kreft (FF Reinerbeck), Marco Melzer (JF Eimbeckhausen) und Thomas Kuhnert (JF Heßlingen). Verabschiedet wurden Emmerthals stellvertretende Gemeindejugendfeuerwehrwartin Julia Piehl, Bad Pyrmonts stellvertretende Stadtjugendfeuerwehrwartin Lena Mundhenk, Hamelns Stadtjugendfeuerwehrwartin Jana Bengtson, Salzhemmendorfs stellvertretender Gemeindejugendfeuerwehrwart Peter Schmidt, Bad Pyrmonts Stadtjugendfeuerwehrwart Axel Hermann, Aerzens Gemeindejugendfeuerwehrwart Stephan Schünke, Jugendforumssprecherin Laura Sigston sowie der stellvertretende Kreisjugendfeuerwehrwart und Salzhemmendorfer Gemeindejugendfeuerwehrwart Matthias Kutz. Beeindruckend war auch die Jahresbilanz, die Kurbgeweit präsentieren konnte: 11219562 Dienststunden leisteten die Nachwuchsbrandschützer des Landkreises in den vergangenen zwölf Monaten. In diese gewaltige Summe sind die Stunden, die die Jugendlichen im Kreiszeltlager in Oldendorf verbrachten, noch gar nicht eingerechnet.
Und auch die Dienststunden, die die Jugendwarte und Betreuer in die ehrenamtliche Jugendarbeit investieren, sowie die Kinderfeuerwehrstunden sind in die Summe von über elf Millionen Stunden noch nicht eingeflossen. Anhand dieses beeindruckenden Zahlenwerkes wird deutlich, welche gewaltigen Anstrengungen in den einzelnen Ortswehren in Sachen Jugendarbeit und Nachwuchsgewinnung unternommen werden, um das Brandschutzwesen auch in Zukunft zu sichern. Von den 74 Jugendfeuerwehren im Landkreis lassen zurzeit vier örtliche Nachwuchsorganisationen ihren Betrieb ruhen. Landkreisweit gab es 186 Neueintritte in die Jugendfeuerwehren, 61 Nachwuchsbrandschützer konnten in die Einsatzabteilungen der örtlichen Wehren übergeben werden. Insgesamt leisten aktuell 334 Mädchen und 518 Jungen ihren Dienst in der Jugendfeuerwehr. Das ist ein Minus von 23 Jugendlichen im Vergleich zum Vorjahr, wie Kurbgeweit in seinem Bericht ausführt.
Zusätzlich zu den über elf Millionen Dienststunden, die die JF-Mitglieder geleistet haben, beträgt der Zeitaufwand der Jugendwarte und Betreuer in Sachen ehrenamtliche Jugendarbeit 13414 Stunden. Absolutes Highlight des zurückliegenden JF-Jahres war das 13. Kreiszeltlager in Oldendorf mit 668 jugendlichen Teilnehmern, erklärte Jugendforumssprecherin Laura Sigston.
Der Fachbereichsleiter Kinderfeuerwehren, Mario Meyer, konnte berichten, dass 176 Jungen und 124 Mädchen in den 24 Kinderfeuerwehren im Landkreis zusammen 2268,5 Dienststunden leisteten.